Pressemitteilung vom 18.12.2019

Lage der Bauwirtschaft zum Jahresende 2019

Bauwirtschaft bleibt auch 2020 Konjunkturstütze mit abnehmender Dynamik

Düsseldorf. „Die Bauwirtschaft trotzt 2019 erfolgreich einer sich insgesamt eintrübenden Konjunktur. Auch 2020 bleiben wir wichtige Konjunkturstütze, aber bei deutlich abnehmender Dynamik“ kommentiert Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbands Nordrhein-Westfalen, die heute in Berlin vorgestellten Konjunkturzahlen des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie und des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes. 

„Dass der Aufschwung in der Bauwirtschaft mittlerweile im neunten Jahr anhält, ist letztlich eine Gegenreaktion auf die 15 Jahre anhaltende Zurückhaltung bei Investitionen in die Infrastruktur und im Wohnungsbau, die zu einem immensen Investitionsstau geführt hat, den wir nun kontinuierlich abarbeiten“, so Prof. Wiemann weiter. „Wir erwarten für 2019 im deutschen Bauhauptgewerbe nach wie vor ein Umsatzplus aller Betriebe von nominal 8,5 %, preisbereinigt von 3 %. Auch für 2020 bleiben wir zuversichtlich, ein Umsatzplus von bis zu 5,5 % erreichen zu können“.

Die Branche stellt dazu jedes Jahr mehr Beschäftigte ein, die Zahl der im Bauhauptgewerbe Beschäftigten ist 2019 auf etwa 857.000, in NRW auf 169.000 gestiegen. Das ist ein Plus von etwa 2,5 % und gegenüber dem Jahr 2009 immerhin ein Plus von fast 20 %. Die Bauwirtschaft treibt darüber hinaus ihre Investitionen in Ausrüstungen stärker voran als die übrigen Wirtschaftsbereiche. Seit 2010 hat sie die realen Investitionen in Ausrüstungen und Maschinen kontinuierlich mehr als verdoppelt. Die Auslastung von Maschinen und Geräten liegt 2019 – wie bereits im Vorjahr – bei im Schnitt 80 %.

„Der Fachkräftezugewinn und unsere Investments in Maschinen haben uns auch 2019 in die Lage versetzt, die eingegangenen Bauaufträge in allen Sektoren intensiv abzuarbeiten: Im Wohnungsbau erwarten wir in NRW 2019 durch den Überhang von etwa 90.000 vorliegenden Wohnungsbaugenehmigungen ein Plus an fertiggestellten Wohnungen. Im Straßenbau sehen wir in NRW das bisher höchste Investitions-volumen in Bundes- und Landesstraßen. Leider gehen gleichzeitig dazu die Auftragseingänge im Asphaltstraßenbau im Moment spürbar zurück. Auch im kommunalen Bereich wünschen wir uns ein höheres Auftragsvolumen. Insgesamt aber stützt der Investitionshochlauf die Entwicklung im öffentlichen Bau. Der hohe Baubedarf im öffentlichen Hochbau bleibt weiterhin eine wichtige Stütze der baukonjunkturellen Entwicklung und der Breitbandausbau lässt uns auf eine gute Entwicklung im Sonstigen Tiefbau hoffen“, so Prof. Wiemann.

Auch 2020 wird die Branche weiterhin in den Berufsnachwuchs, Maschinen und Geräte investieren und Personal einstellen. „Wir brauchen unbedingt verlässliche Zusagen der Politik, die für die nächsten Jahre angekündigten, hohen Investitionszusagen auch einzuhalten. Und die Politik hat zugesagt, Planungs- und Genehmigungsverfahren weiter zu beschleunigen – darauf bauen wir!“, so Prof. Wiemann.