Pressemitteilung vom 24.01.2018

Landesplanung muss „Wachstumsketten“ sprengen

Düsseldorf. Bauindustrie NRW zur Anhörung im Wirtschaftsausschuss zum Landesentwicklungsplan

„Nordrhein-Westfalen braucht mehr Wachstum und mehr Investitionen, wenn die ‚Rote Laterne‘ nicht an Rhein und Ruhr stehen bleiben soll. Und wer in Nordrhein-Westfalen investieren will, benötigt dringend Flächen und Grundstücke“, so Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen, zur heutigen Öffentlichen Anhörung im Wirtschaftsausschuss des Landtages.

Nach Auffassung der nordrhein-westfälischen Bauindustrie vereint Nordrhein-Westfalen zahlreiche Vorteile und Stärken für attraktive Standorte, die aber zu wenig zur Geltung kommen. Eine dichte Hochschullandschaft, einzigartige industrielle Wertschöpfungsketten, eine starke Logistikbranche und kurze Wege charakterisieren den Standort Nordrhein-Westfalen. Wenn interessierte Unternehmen aber keine Flächen für Standorterweiterungen oder neue Standorte finden, werden diese nicht investieren und Wachstum und Wohlstand gehen an NRW vorbei.

„Die neue Landesregierung muss diese ‚Wachstumsketten‘ jetzt sprengen. Wir brauchen mehr Freiheiten für neue Flächen und Grundstücke für Gewerbe und Industrie. Wer Arbeitsplätze schaffen soll, braucht dafür auch ein Grundstück“, so Prof. Beate Wiemann weiter.

Neben dem Wegfall des 5-ha-Zieles fordert die Bauindustrie in Nordrhein-Westfalen wieder mehr Entfaltungsraum für kleinere Gemeinden und den Schutz bestehender Gewerbe- und Hafenflächen vor herannahender Wohnbebauung.

Darüber hinaus setzt sich die Bauindustrie für eine Lockerung des Verbotes sogenannter Splittersiedlungen und bandartiger Entwicklungen im bisherigen Landesentwicklungsplan ein. Insbesondere durch die Bündelung von Trassen entlang von Verkehrswegen fänden sich dort mit kurzer Verbindung zum übergeordneten Straßennetz und bereits gegebener Leitungsinfrastruktur Standorte mit hohem Potential für Gewerbe und Industrie. Durch eine dortige Ansiedlung würden zudem insbesondere Lärm- und klimarelevante Emissionen in der Nähe von Wohnbebauung und Freizeitarealen vermieden.

Prof. Beate Wiemann formuliert ein neues Ziel für die Wirtschaftspolitik in Nordrhein-Westfalen: „Es ist an der Zeit für ein neues Gleichgewicht zwischen Industrieförderung und Umweltschutz.“