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Aktuelles vom Baugenehmigungen 2024 in NRW: Talfahrt im Wohnungsbau setzt sich fort

Die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen in Nordrhein-Westfalen ist im Jahr 2024 erneut deutlich zurückgegangen. Von Januar bis Dezember 2024 wurden in NRW lediglich 33.533 Wohnungen in neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden genehmigt – ein Rückgang von 7,4 % im Vergleich zum Vorjahr und ein Absturz im Vergleich zu 2020 mit 53.894 genehmigten Wohnungen. Bundesweit verzeichnet das Statistische Bundesamt einen Rückgang von 16,8 % bei Wohnungsbaugenehmigungen.

„Die anhaltend rückläufigen Genehmigungszahlen im Wohnungsbau sind alarmierend. Sie zeigen deutlich, dass die aktuellen Rahmenbedingungen Investitionen in den Wohnungsbau erschweren – von steigenden Baukosten und hohen Zinsen bis hin zu einer zunehmenden regulatorischen Belastung“, erklärt Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes NRW.

Rückgang in allen Segmenten

Der Rückgang betrifft nahezu alle Segmente des Wohnungsbaus. Besonders stark fiel der Einbruch bei den Genehmigungen von Eigentumswohnungen aus mit –20,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Baugenehmigungszahlen von Mehrfamilienhäusern sind mit  -5,5 % deutlich zurückgegangen. Auch bei Umbau- und Sanierungsmaßnahmen an bestehenden Gebäuden zeigt sich ein Minus von 5,1 %, sodass insgesamt nur 7.021 Genehmigungen erteilt wurden. Besonders betroffen ist der Neubau von Einfamilienhäusern: Mit 5.889 genehmigten Einheiten sank die Zahl hier um 11,7 %. 

Angesichts dieser negativen Entwicklung fordert Wiemann die Politik auf, weitere wirksame Maßnahmen zur Stärkung des Wohnungsbaus zu ergreifen. „Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Dass das Land NRW den Wohnungsbau auch in diesem Jahr mit fast 2,3 Mrd. Euro fördert, ist ein wichtiger Impuls. Im November 2024 lagen die Baupreise im Wohnungsbau allerdings um 3,6 % höher als im Vorjahresmonat.“

Besonders die hohen Bau- und Grundstückskosten und langwierigen Genehmigungsverfahren bleiben ein Problem. „Es muss geprüft werden, ob alle kostenintensiven Bauvorschriften wirklich notwendig sind. Beispielsweise könnten Lockerungen bei Aufzugsanforderungen oder den sehr hohen Schallschutzstandards den geförderten Wohnungsbau erleichtern und den freien Wohnungsbau wieder attraktiver machen. Zudem muss die im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen versprochene Senkung der Grunderwerbsteuer endlich umgesetzt werden. Das würde einen dringend benötigten Schub für den Wohnungsbau bringen“, betont Wiemann.

Ansprechpartner

 Niklas Möring
Niklas Möring

Leiter Politik-Presse-Kommunikation
Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen e.V.

 Sonja Winden
Sonja Winden

Referentin Politik-Presse-Kommunikation
Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen e.V.